Wir 'Alten' brauchen uns vor Corona (COVID-19) und vor der Klimaerwärmung nicht zu fürchten,
die soziale Kälte bringt uns vorher um !


Sonntag, 7. April 2013

Ehre Vater und Mutter?

Wenn wir nun im Alter feststellen, daß keiner da ist uns zu pflegen, sollten wir gebrechlich sein und uns nicht ganz allein selbst versorgen können, dann kommen wir an der Frage, was wir denn nun falsch gemacht haben, nicht vorbei.
Schauen wir nun in unserer Geschichte zurück, so sehen wir, daß in fast allen politischen und religiösen Gesetzeswerken darauf geachtet wurde, daß den "Alten" der ihnen gebührende Platz gewährt wird.
War es nun der "Ältesten-Rat" oder der "Rat der Weisen" in der Politik, oder die Verankerung in den 10 Geboten, die sinngemäß ja nicht nur dem Christentum eigen sind: Die Alten hatten vorgesorgt und die Jungen wußten, was zu tun ist.

Schau einmal bei Google unter diesen Stichworten in Anführungszeichen (!) nach:

"Ehre Vater und Mutter"

Zugegeben, ich bin vermutlich nicht gerade das, was unserer Pastor in unserem kleinen Dorf als "Frommer Christ" bezeichnen würde, aber ich habe immer gut zugehört und auch viel gelesen.
Egal, ob im Christentum
bei den Muslimen
oder im Judentum
und sogar bei den Buddhisten (im Absatz "Dankbarkeit") findet sich dieses Gebot in abgewandelter Form wieder.

Zum Ausgleich möchte ich aber auch noch diesen Künstler und Philosophen vorstellen - Simon E. Siegrist
Erpressung durch Manipulation der Gefühle

Heute stehen die Alten oft allein da, wenn sie nicht mehr für sich selbst sorgen können.
Die Kinder wohnen weit weg oder deren Wohnung ist zu klein, als daß sie ihre alten Eltern aufnehmen könnten.
Schlimmer ist oft auch die Tatsache, daß die Kinder nur geringe Verpflichtungen spüren, auch für ihre Eltern da zu sein und ihren Lebensabend zu sichern und zu verschönern.
Nicht einmal die, für alte Menschen oft den Sonnenschein bedeutenden, Kinder wollen sie in diese kalte Welt bringen . . . die kosten Geld, sind oft laut und unbequem und man ist dann ja soo gebunden . . .

Ja, und da stehen wir dann wieder vor der Frage: Wohin mit unseren Alten?
Oder haben wir Alten etwas falsch gemacht?
Und wenn "Ja", was?

6 Kommentare:

  1. Eine Gesellschaft, die im Jugendwahn lebt
    und um das goldene Kälbchen tanzt,
    wird das nicht wuppen.

    Eine elementare falsche Konditionierung
    bei vorgenanntem Tanz ist:

    "Mein Kind soll es einmal besser haben"

    In der durch Werbefernsehen dominierten
    Welt wird gerne verdrängt:

    Das "Alter" und damit die Gebrechlichkeiten
    beginnt mit dem 31. Lebensjahr.

    Auf die eigene "Sippe" ist demnach wenig Verlass
    und auf die "Arbeitsfähigkeit" von Geld ebenso.

    Die Natur bringt den Menschen aus zwei kleinen Zellen hervor und die Natur bringt den Menschen
    meist mit noch kleineren Mikroben wieder um.

    Was ist die wahre Natur des Menschen?

    Einstweilen schöne Grüsse aus dem Ruhrpott

    phw

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  2. Ich will nur kurz antworten, weil es schon zu spät ist und ich morgen früh meine letzte richterliche Anhörung habe. Gerade lief eine Sendung zum Thema „Liebespflicht – wenn die Eltern uns brauchen“ aus der Reihe 37 Grad. Ein Sohn hatte sich entschlossen, seine Mutter nach einem Sturz und damit verbundener Gehbehinderung zu sich zu nehmen. Er hatte extra ein Stockwerk ausgebaut. Die Sendung endete mit der Szene, in der er seine Mutter wieder in ihre Wohnung brachte, da es zu einem Streit gekommen war.

    Außerdem wurde eine Tochter gezeigt, die ihre Mutter überredete, aus ihrem Haus in eine Seniorenwohnung zu ziehen. Der Grund war, dass sie es nicht mehr schaffte, sich aus der Ferne um ihre Mutter zu kümmern, die auch sehr oft wegen jeder Kleinigkeit anrief. Die Mutter war weder in dem Haus glücklich noch in der Seniorenwohnung. Der Tochter, die der Belastung der Verantwortung nicht mehr gewachsen war, ging es nach dem Umzug besser, weil sie jetzt nicht mehr allein verantwortlich war.

    Was ist nun richtig, was falsch? Vielleicht sollte man so ehrlich sein, zuzugeben, dass es keine ideale Lösung gibt. Alte Menschen sind nicht immer einfach im Umgang und ich weiß noch aus meiner Kindheit in einem kleinen Dorf, dass so manche unter dem Zusammenleben mit den Eltern/Großeltern litten. Ideal war es schon damals nicht immer. Allerdings ist man jetzt viel zu schnell mit dem Thema Heim. Und ich mache mir Gedanken, was man denn vielleicht ändern könnte, damit es doch irgendwie klappt mit dem Beibehalt der eigenen Wohnung. Das Thema Bank ist zum Beispiel so ein Thema. Viele alte Menschen sind irgendwann überfordert mit der Erledigung ihrer finanziellen Angelegenheiten. Wäre es nicht an der Zeit, zumindest in manchen Filialen einen auf Senioren spezialisierten Mitarbeiter zu haben, der gegebenenfalls auch Außendienste macht? Muss man die alten Menschen erst ins Messer rennen lassen, so dass nichts übrig bleibt, als einen Betreuer zu bestellen?

    Es gäbe wahrscheinlich so manches, was man machen könnte, wenn man denn wollen würde.

    Gute Nacht!
    Behrens

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    1. Guten Abend Frau Behrens!

      Die Sendung habe ich noch nicht gesehen, mal schau'n, ob ich die noch in der Videothek finde.
      Beim Lesen des Wortes "Liebespflicht" kratzte ich mir doch etwas verwundert den Kopf. Wenn die Unterstützung unserer Alten zur Pflicht wird und das Herz dabei fehlt, dann wird es mit einer solchen Hilfestellung oft nicht weit her sein.

      Seit unser lieber Helmut Schmidt den Satz geprägt hat "Wer Visionen hat, der sollte zum Psychiater gehen", seitdem suche ich nicht mehr nach Wegen zur Realisierung von Ideal-Zuständen.
      Wir können auch nicht alle über einen Kamm scheren. Was für den Einen gut ist, mag für den Anderen unerträglich sein.

      Deshalb stelle ich auch hier die Frage: "Was haben wir falsch gemacht, wenn es uns im Alter schlecht geht?"

      Wenn sich in einer Gruppe das Machtgefüge ändert, dann brechen halt oft alte Konflikte auf und der Spieß wird umgedreht.
      "Als Kind hat mich mein Papa geprügelt . . . jetzt zahle ich es ihm heim."
      Oder: "Als ich Kind war, hatte meine Mama nie Zeit für mich, warum sollte ich dann jetzt Zeit für sie haben?"

      Was haben wir falsch gemacht?
      Was läuft schief in unserer Gesellschaft?
      Oder bewegen wir uns nur einfach in einem in unserer menschlichen Natur liegenden Zyklus und zerfällt unsere Zivilisation genauso, wie andere vor uns?

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  3. Moin

    hier bitte mal lesen

    http://betreuer.blogger.de/stories/2237996/

    mfg phw

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  4. Hallo phw!
    Was ist die Natur des Menschen?
    Vermutlich haben jene, die sich das uns als Viertes Gebot verordnete Verhalten ausgedacht haben, schon recht gut gewußt, wie es mit der Natur des Menschen aussieht:

    Ich helfe dir, aber nur, wenn ich auch selbst einen Nutzen davon habe.

    Mit dem Fegefeuer oder gar mit der Hölle drohen und auf der anderen Seite mit den Segnungen des Himmels locken, das mag einst gewirkt haben, so denn die Kinder gottesfürchtig waren.
    Aber heute?

    Es bleibt die Frage, was wir falsch gemacht haben, wenn es uns im Alter schlecht geht.

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  5. Moin Rentner Anton,

    nach meinen bisherigen Beobachtungen beginnt
    das "Alter" so mit dem 31. Lebensjahr.

    Ein pflegebedürftiger "Säugling" ohne "Zuwendung"
    stirbt nach kurzer Zeit, trotz Ernährung.

    Ein pflegebedürftiger "Alter" Mensch ohne "Zuwendung"
    stirbt nach kurzer Zeit, trotz Magensonde (PEG).

    Beiden Gruppen gemeinsam ist die "Hilflosigkeit"

    Bei den Kleinkindern haben die "Erziehungsverantwortlichen"
    noch so etwas wie "Zukunft" vor Augen und investieren
    Lebenszeit aus der Illusion, "Leben" geschaffen zu haben.

    Bei den "Entwachsenen" haben die "Pflegeverantwortlichen"
    den eigenen Tod vor Augen, den sie seit Jahrzehnten
    verdrängen und die Gewissheit, "Leben" nicht unbegrenzt
    erhalten zu können, vereinzelt auch die Erkenntnis, dass
    biologisches "Leben" ohne "Sterben" kaum möglich ist.

    Es gilt den Beginn des "eigenen" Alters weit vor dem 50.
    Lebensjahr zu erkennen und sich an einem Netzwerk zu beteiligen,
    das die Beschränkungen und häufig gegenläufigen Ziele von
    "Familie" übertrifft.

    Auf Politclowns, die Waffenexport und Kriegsbeteiligung
    für einen Konjunkturmotor halten, ist dabei kaum Verlass.

    Dass nur die "Anderen" krank und alt werden und sterben,
    ist eine falsch interpretierte Beobachtung, im weitesten
    Sinne die "Demenz" der Kindheit und Jugend.

    Der "Fehler" ist meiner vorläufigen Einschätzung nach,
    den "Beginn" des Alters mit 31 nicht wahrhaben zu wollen.

    Werden die Pflegeheime im Norden der "Republik" im
    September 2013 auch wieder für eine Woche zu Wahllokalen?

    phw




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